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In diesem Abschnitt möchten wir uns mit dem Motivtraining und der Motivierung beschäftigen. Die Motivierung an sich hat besonders im Sport ihre Bedeutung gefunden. Umso wichtiger ist es, sich als Trainer und Lehrer mit der Psychologie der Motivierung genau auskennen zu können. Viele Forschungen sind der Motivation beim Lernen und dem Lernverhalten zugeordnet, lassen sich aber auf das Trainingsverhalten und das Training übertragen.
Forschungen und Definitionen
Blickt man auf empirische Forschungsarbeiten der letzten vierzig Jahre, so fällt auf, dass dort besonders auf die behavioristischen Lerntheorien abgezielt wurde. Dies bedeutet, dass die Strategie des Belohnens und Bestrafens das Lernverhalten und Trainingsverhalten verbessern sollte. Auch wenn diese Lernstrategien oft als "Motivation" angesehen werden, zählt man sie in der Psychologie i.d.R. nicht zu den motivationspsychologischen Ansätzen. Vielmehr zählen Sie zu der Kategorie der Verhaltensanalyse.
Motiv, Motivation
Im eigentlichen Sinne versteht man unter motivationsphyschologischen Ansätzen die Anregung oder Aufrechterhaltung von Aktivitäten aus der Sicht des Handelnden.
Rheinberg schreibt, dass unter Motivation die "aktivierende Ausrichtung des momentanen Lebensvollzuges auf einen positiv bewerteten Zielzustand" zu verstehen ist. Blickt man auf die Definitionen der Psychologie in der heutigen Zeit, so wird vielmehr das Zusammentreffen von Personeneigenschaften (sog. Motive) mit Situationsmerkmalen verstanden.
Motive sind relativ Zeitstabil. Das bedeutet, dass sie nicht plötzlich auftauchen und anschließend wieder "weg" sind. Hingegen kann die Situative Anregung, also das Situationsmerkmal nicht dauerhaft das Motiv anregen.
Daran kann man auch erkennen, dass es kein "allgemeines Rezept" zum Motivieren gibt. Vielmehr muss auf das Individuum "Mensch" eingegangen werden und dessen Motive. Für eine größere Gruppe eine allgemeine Motivierung zu finden ist also nicht möglich. Es ist aber Möglich, das Motiv zu stärken um eine Effektsteigerung zu erhalten.
Ein Beispielhaftes Motiv ist der "Flow-Effekt" (Csikszentmihalyi, 1975):
Hierbei handelt es sich um einen situativen hoch positiv zu erlebenden Persönlichkeitszustand in dem man voller Freudendrang eine Tätigkeit aufrechterhält.
Beschreiben kann man dies etwa so: Eine Läuferin läuft eine 20km Strecke. Nach einiger Zeit hat sie das Gefühl das sie "neben sich" mit Läuft und kann gar nicht aufhören zu laufen. Sie merkt gar nicht mehr, dass Sie weiter läuft und ihr geht es super gut.
Wenn Sie sich weiter über Motive informieren möchten, so empfehlen wir Ihnen sich über die Themen "Selbstwirksamkeit" und "Intrinsische und Extrinsische Motivation" zu informieren.
Das Motivtraining
Um einen langanhaltenden Effekt zu erhalten, ist es also gut, das Motiv zu trainieren. In Forschungen zeigte sich, dass nicht das Verbessern und Verstärken eines Motivs sinnvoll war, sondern die Änderung der Richtung. So sollten folgende Punkte im Hinblick auf ein erfolgreiches Motivtraining beachtet werden:
- Beheben von unrealistischen Zielsetzungen
- Beheben von Attributionstendenzen (Misserfolg --> "Kann ich nicht", Erfolg --> "Nur Glück gehabt"
- Selbstbewertungsbilanz (Kein eigenes Ansehen des Erfolges)