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Auch im Sport gibt es verschiedene Kräfte. So ist die Kraft die ein Gewichtheber aufbringen muss, nicht die gleiche Art von Kraft, die ein Speerwerfer brauch. Hier werden wir Ihnen die verschiedenen Kraftarten erklären.
Kraftausdauer
Die Kraftausdauer ist ein Begriff aus Sportwissenschaft bzw. Sportmedizin. Die Kraftausdauer ist abhängig von den Komponenten Kraft und Ausdauer und kann definiert werden, als die von der Maximalkraft abhängige Ermüdungswiderstandsfähigkeit gegen lang dauernde sich wiederholende Belastungen bei statischer oder dynamischer Muskelarbeit.
In Sportarten in denen die Leistung von den Kraft- und von den Ausdauerfähigkeiten abhängt, ist die Kraftausdauer eine leistungsbestimmende Fähigkeit. Das gilt für viele Ausdauersportarten (z. B. Schwim men, Eisschnelllauf, Rudern etc.). Sie beeinflusst auch erheblich wiederholte Sprungleistun gen (z. B. Volleyballspiel, Eiskunstlauf, Ringen etc.) auch beim Schießen ist sie bei ho her Schusszahl für einen sicheren Anschlag nötig. Die Komponente "Kraft" bestimmt die maximale konditionelle Leistung in der Einzelbewegung bzw. im einzelnen Bewe gungszyklus, die Komponente "Ausdauer" die Dauerbean spruchung und dabei den durch Ermüdung bedingten Abfall des Krafteinsatzes bei langandauernden sportlichen Anforderungen.
[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kraftausdauer, 05.01.10]
Maximalkraft
Die Maximalkraft bildet die Grundlage für die anderen Krafteigenschaften (Kraftausdauer, Schnellkraft, Reaktivkraft). Sie kann in zwei verschiedene Kategorien unterteilt werden. Die statische (isometrische) Maximalkraft (z. B. Haltekraft) ist die größtmögliche Kraft, die ein Nerv-Muskel System gegenüber einem unüberwindbaren Widerstand ausüben kann. Im Gegensatz dazu tritt die dynamische Maximalkraft (z. B. Stoßkraft) innerhalb von Bewegungen auf, die dadurch charakterisiert ist, dass die Bewegung aufgrund der hohen Beanspruchung nur einmal zu vorherdefinierten Bedingungen durchführbar ist (Ehlenz, 2003 und Grosser 2004).
Aufgrund der unterschiedlichen Arbeitsweise der Muskulatur wird in der Literatur die dynamische Maximalkraft in eine konzentrische (Überwindung des maximal möglichen Widerstandes) und exzentrische (vgl. beim Herablassen des Maximalgewichtes) Maximalkraft weiter untergliedert. Diese grenzen sich insofern von der statischen/isometrischen Maximalkraft ab, als dass die konzentrische unter der statischen/isometrischen und diese wiederum unter der exzentrischen maximalen Kraftfähigkeit liegt (vgl. Schmidtbleicher). Die exzentrische Maximalkraft entspricht hierbei der messtechnischen Repräsentation der Absolutkraft (s. o.). Eine Unterscheidung macht in der Praxis Sinn, da man durch die Differenz der exzentrischen und der isometrischen Maximalkraft ein so genanntes individuelles Kraftdefizit ermitteln kann, welches Aussagen zur weiteren Trainingsplanung liefern kann (Ehlenz, 2003). So deutet ein hohes Kraftdefizit auf eine wenig ausgeprägte intramuskuläre Koordination, welche durch ein entsprechendes Maximalkrafttraining verbessert werden kann. Umgekehrt kann mittelfristig nur durch ein Hypertrophietraining (Erhöhung der Muskeldicke) eine entscheidende Verbesserung der Kraftfähigkeiten erzielt werden, wenn im Falle eines geringen Kraftdefizites eine hohe intramuskuläre Koordination vorherrscht.
Schmidtbleicher (2008) postuliert jedoch, dass eine Unterscheidung in dynamisch konzentrisch, isometrisch und dynamisch exzentrische Maximalkraft dimensionsanalytisch gesehen unzulässig ist. Alle beschriebenen Kontraktionsformen beruhen auf einer einheitlichen Fähigkeit, die mit der Bezeichnung Maximalkraft hinreichend genau beschrieben wird.
[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Maximalkraft, 05.01.10]
Schnellkraft
Diese Fähigkeit ist eine von der Schnellkraft teilweise unabhängige motorische Qualität. Sie basiert neben der Maximalkraft und der schnellen Kontraktionsfähigkeit vor allem auf der reaktiven Spannungsfähigkeit des Muskels. In manchen Lehrbüchern ist sie auch unter den Bezeichnungen plyometrisches Training (z. B. Weineck) oder Niedersprungtraining geführt. Man unterteilt in diesem Kontext den Dehnungs-Verkürzungs-Zyklus in
- langer DVZ (> 200ms), z. B. in der Knie- und Hüftgelenkmuskulatur
- kurzer DVZ (< 200ms), z. B. in der Sprunggelenkmuskulatur
[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Reaktivkraft, 05.01.10]
Schnellkraft
Es können zwei Definitionen von Schnellkraft unterschieden werden. Dabei wird grundlegend unterschieden in:
- Schnellkraft, die das Ziel hat, einem Gegenstand eine hohe Endgeschwindigkeit zu geben (Bewegungen über 300 ms).
- Schnellkraft, die das Ziel hat, eine Bewegung in möglichst kurzer Zeit auszuführen (Bewegungen unterhalb 250 ms) diese ist ein Teil der Reaktivkraft
Weiterhin muss man zwischen azyklischen (einmaligen) (Ballsportarten, Wurfsportarten) und zyklischen (mehrfachen) Bewegungen unterscheiden, z. B. Sprinten, Schwimmen in Kurzdistanzen. Viele Sportarten beruhen auf einer Kombination beider Bewegungsarten (Weitspringen, Hochsprung, Hürdenlauf, usw.).
[Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Schnellkraft, 05.01.10]